2+2=4 (…immer und überall!)

Professor van Dusen (die Denkmaschine)
© Felix Herzog
Oh, weh!(…bauschulte)

Wir begeben uns wieder einmal in Den Sumpf des Verbrechens und begleiten einen der illustresten Verbrechensbekämpfer aller Zeiten von New York aus um die ganze Welt:

Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen, genannt Die Denkmaschine, Universal-Wissenschaftler von Weltruf und einer der (geistig) größten und bedeutendsten (Amateur-)Kriminologen (NICHT Privatdetektiv!) des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts – nebst seinem weitaus weniger bedeutsamen (aber nicht unwichtigem) treuen Begleiter, Assistenten, Chauffeur, Vorleser, Laufbursche, Mann fürs Grobe, Chronisten und bestem Freund Hutchinson Hatch, rasender Reporter vom Daily New Yorker.

Wie? Nie davon gehört?

Dann habt Ihr offensichtlich noch nie die Professor van Dusen-Hörspiele von Michael Koser gehört, und es ist an der Zeit, dass wir diese beklagenswerte Wissenslücke für Euch stopfen.

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5 Antworten auf „2+2=4 (…immer und überall!)“

  1. Sehr schöne Sendung, vielen Dank! Vielleicht habe ich es überhört, aber ich glaube ihr habt die offensichtliche Parallele zu dem Detektiv aus London und seinem Helfer gar nicht gezogen. 😀

    Die Überzeichnungen von Charakteren ziehen sich ja durch die ganze Serie und sind mir in den deutschen Folgen gar nicht besonders aufgefallen bzw fand ich das preußische einfach treffend karikiert (und ich schreibe das als Nachfahre von Preußen :-}).

    Die verschiedenen Kulturen würde man heute sicher etwas anders darstellen und manches ist natürlich gar nicht mehr zeitgemäß, aber zur Produktionszeit war es ja ganz normal das so zu machen. Und da wir hier in einem klar komödiantischen (und auch noch historischen) Kontext sind, finde ich das alles sehr verzeihbar – zumal ja auch *alle* durch den Kakao gezogen werden. Trotzdem gut das ihr es angesprochen habt, für einige Menschen ist es sicher hier und da ganz furchtbar rassistisch. In meiner Wahrnehmung transportiert die Serie aber genau das Gegenteil, ein sehr humanistisches Weltbild. Und auch was Frauen angeht: stimmt schon, es gibt zu wenige, aber die die es gibt sind meistens richtig tolle Charaktere (während die Männer oft ein bisschen blöd oder sonstwie negativ dargestellt sind).

    Und die Musik in der Serie ist natürlich großartig! Geniale Auswahl von Rainer Clute, der die Hörspiele auch sehr stark mit seiner Regie geprägt hat.

    Danke auch für den Hinweis auf die League-Comics mit Van Dusen, die kannte ich noch nicht. Die deutschen Comics waren mir persönlich zu frankobelgisch.

    Und auch was alle anderen Interpretationen angeht: was ich an der Serie so liebe hängt komplett am Autor/Regie-Team und den Sprecher*innen. Ohne das ist es irgendwie dann doch nur eine komödiantische Sherlock Holmes Variante.

    1. Die van Dusen-Comics zur Hörspiel-Reihe habe ich nicht absichtlich unterschlagen, das ist mir einfach durch die Lappen gegangen (wie auch die Holmes/Watson-Vorlage für van Dusen/Hatch), obwohl ich mich im Vorfeld auch damit beschäftigt hatte.
      Vermutlich lag es daran, dass ich diese Comics (nicht nur im Vergleich zur League, sondern auch ganz generell) einfach sehr uninteressant finde. Der Stil ist, wie Du sagst, sehr frankobelgisch, was mich ansprechen würde, wenn er in Richtung ligne claire a la Tim und Struppi ginge. Aber hier wird eher versucht, die Sorte Zeichenstil zu treffen, der beispielsweise von Uderzo in Asterix oder Franquin in Spirou oder Gaston meisterhaft beherrscht wurde. Wenn dieser Stil eher mittelmäßig auftritt, wirken die Figuren einfach nur wie plumpe, alberne Männchen Kinder-Comics.
      Das zieht die ganze Reihe zu sehr ins platt Lächerliche nach meinem Geschmack.

    2. Hallo Pittiplatsch,

      danke für Dein Feedback. 🙂

      Die Parallele zum anderen großen Namen stand glaube ziemlich klar im Raum, dass man sie nicht unbedingt benennen musste. Es gibt Zusammentreffen mit ihnen, in denen die Briten nicht so gut wegkommen, das erwähnten wir wenigstens am Rande.

      Wie die Darstellung von männlichen Charakteren, bekommen auch viele weibliche ihr Fett weg und wie du richtig schreibst, Frauen kommen kaum vor bzw. haben dann eher wenig zu tun und wenig Redeanteil. Es gibt eine Handvoll Ausnahmen die einem stark in Erinnerung bleiben.
      In welcher Art der Darstellung auch immer, sind alle dem Protagonisten abweichenden Gruppen zeitgenössisch unterrepräsentiert.

  2. Ich hatte den Namen schon einmal gehört, könnte in der Rückspultaste gewesen sein. Damals bin ich leider nicht fündig geworden. Jetzt konnte ich mir “Der süße Duft des Todes” von HolySoft anhören.
    Die “alten” Folgen kenne ich leider nicht und kann daher auch nicht vergleichen, aber es wird ja auch eine “radikale Neuinterpretation” versprochen.
    Wer sich noch keinen unbefangenen Ersteindruck gemacht hat — SPOILER — sind wahrscheinlich.
    Die Atmosphäre könnte etwas dichter sein, die Umwelt bräuchte mehr und lautere Geräusche … oder es liegt an den Handwerkern die unter mir renovieren. Naja, das Wochenende beginnt heute und ich könnte Kopfhörer benutzen … ich werde es prüfen.
    Musikbrücken gibt es für die Laufzeit von gut einer Stunde gefühlt reichlich und lang, tragen aber doch mit Spannung zur nächsten Szene.
    Sehr gut gefallen haben mir durch die Bank die Sprecherinnen. Die Sprecher scheinen etwas blutleer und aufgesetzt, besonders der Professor, aber vielleicht soll er genau so sein?!
    Die Story und den Plot des Kriminalfalls will ich doch nicht vorweg nehmen, nur folgendes zur Bewertung.
    Van Dusen erwacht schwer verletzt und mit retrograder Amnesie im Krankenhaus. Die erste Krankenschwester ekelt er schon eher fragwürdig fort, ihr folgt Hannah Hatch. Sie wird von ihm einfach zur Assistenz befohlen, was merkwürdigerweise tatsächlich recht organisch wirkt.
    Da es in der Jetztzeit spielt wird sie wohl bald den Nick 44 tragen (funktioniert mit diesem Zeichensatz nur mäßig) … Zudem erinnert es mich ein wenig an “Elementary”, was z.Zt. auf Kabel Eins in der dritten Staffel läuft.
    Die übergreifende Geschichte scheint hier die Suche nach “seiner Aufgabe im Leben” zu werden. Komisch denn die Polizei kennt ihn als Ehrenprofessor der Harvard Universität. Damit sollte sich doch feststellen lassen wo er wohnt und was er so treibt?!

    1. Hallo Data sein elektrisches Schaf,

      danke für den Einblick in diese Reihe, spannend, werde ich reinhören.

      Zur Version von den Winterzeitstudios „Die Denkmaschine“ kann ich bisher sagen, dass mir die erste Folge ganz gut gefallen hat. Hatch wird auch hier von einer Frau gesprochen, die mir zwar wie einige andere Rollen sprachlich recht salopp daherkommt, vom Prinzip und auch die Wahl des van Dusen gefallen hat.
      Beim Download bekommt man keine genauen Infos über die Mitwirkenden, was ich sehr vermisste, hierzu muss man die CD kaufen.

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